Der Verein / Die Organisation

Als Kind bereits von der Meteorologie angezogen und vom Wetter begeistert, entwickelte sich bald eine grosse Leidenschaft. So erging es fast allen im Team. Die Menschen welche hinter Unwetterbeobachtung CH/EU – (UwBe International) stehen, stecken viel Herzblut, Wissen und Leidenschaft in die freiwilligen und ehrenamtlichen Tätigkeiten hinein. Jedes einzelne Mitglied bringt seine eigene Erfahrungen und Interessen an der Meteorologie und dem Wetter mit. Das meist selbst erlernte und fundierte, synoptische und meteorologische Wissen jedes einzelnen Menschen trägt zu einer hohen Qualität und Quantität unserer Tätigkeiten und Prognosen bei.

Trotzdem sind auch wir nur Menschen und wo gearbeitet wird passieren Fehler. Auch mit einer Trefferquote von rund 90% liegen auch wir ab und zu daneben und ist bei komplexeren und unsicheren Wettermodellen ganz normal.

Was wir machen

Wir haben uns zur Aufgabe gemacht das breite Wissen in Einklang mit unseren Erfahrungen an die Bevölkerung und unsere Partner weiterzugeben. Denn meistens sind wir bei einem grossen Unwetter vor Ort und können so auch Minuten oder Stunden vorher nochmals explizit warnen, falls nötig. Hauptsächlich „jagen“ wir die Gewitter um davon Videos- und Fotos zu machen, weil uns die Naturgewalt und das gewaltige – nicht ungefährliche – Blitzfeuerwerk immer wieder auf das Neue fasziniert. Jedoch haben wir längstens erkannt dass die Forschung in diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen ist und einige Punkte immer noch unerforscht sind. Mit unseren Beobachtungen und Dokumentationen von den verschiedensten Unwetter und Wetterphänomene leisten wir einen Beitrag zur Statistik und Forschung eben dieser. Die Erfahrungen welche wir vor Ort jeweils sammeln geben wir kombiniert mit unserem Wissen und persönlichen Einschätzung an verschiedene Wetterdienstleister weiter. So können unter anderem auch Warnungen vor Unwettern in vielen Bereichen verbessert oder gestärkt werden.

Da die Bevölkerung immer wieder falsch oder teilweise auch zu wenig aufgeklärt wird und sich durch Hollywood-Filme in TV sowie Kino falsche Verhaltensweisen oder Informationen verbreiten, setzen wir auch in diesem Bereich an. Wir beantworten die verschiedensten Fragen zum Thema Wetter und stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Ebenso dürfen sich Betroffene bei uns melden, wenn wir zur Aufklärung, Verbesserung, Dokumentation oder Hilfe (zb. Aufräumarbeiten, Organisierung von Hilfsmitteln, etc.) etwas beitragen können. Zur Unwetterforschung und Statistik ist es immer von Vorteil auch die Folgen der jeweiligen Unwetter ausgiebig zu dokumentieren. Dazu ist es leider auch notwendig mit den betroffenen Menschen direkt zu sprechen da diese meistens am nächsten „dran“ waren.

In vielen Fällen hilft unsere Erklärung zu den jeweiligen Wetterereignisse schon viel bei der Verarbeitung eines Traumas (zb. Blitzeinschlag ins Haus und Decke runtergestürzt, etc.) oder auch zur Klärung über mögliche Geschehnisse in Bezug dessen (zb. Explodierende Sicherungskästen, Verschieben von Haus bei Blitzschlag, uvm.). Aus diesem Grund haben wir eine Severe Weather TaskForce ins Leben gerufen wo sich jeder bei uns Melden kann um unsere Unterstützung und Hilfe in verschiedenen Belangen anfordern zu können. Aber auch Wettermeldungen nehmen wir über die TaskForce jederzeit entgegen.

Wie wir bei eigenen Prognosen, Unwetterhinweise- und Warnungen vorgehen

Als Unwetterbeobachtung beobachten wir – wie der Name bereits erwähnt – die verschiedensten Unwetter und Wetterphänomene. Nebst der Dokumentation und Beobachtung dieser wollen wir auch die Menschen davor warnen – sofern möglich. Wenn wir auf unserer Facebook-Seite eine Unwetterwarnung oder ein Hinweis dazu posten haben wir bereits viele Schritte zuvor unternommen um so verlässlich und treffsicher wie möglich zu sein. Wir studieren die verschiedensten Wettermodelle bereits Tage vor einem Ereignis immer wieder, vergleichen die aktuellsten Läufe mit den vorherigen und machen uns so ein allgemeines Bild der Lage. Dazu lassen wir unsere Erfahrungen, welche wir bei einer Beobachtung/einem Chasing vor Ort gemacht haben, mit in die Beurteilung einfliessen. Das ist sehr hilfreich für die Prognose, insbesondere wenn die Wetterlage mal wieder kompliziert und unsicher ist. Durch unsere Erfahrungen und das fundierte Wissen haben wir eine durchschnittliche Trefferquote von etwas über 90%.

All dies tun wir ehrenamtlich und aus purer Leidenschaft. Wir verdienen dabei nichts und opfern viel Freizeit dafür. Wo gearbeitet wird passieren auch Fehler, so auch bei uns. Aus diesen Gründen kann nie eine hunderprozentige Treffsicherheit garantiert werden und man sollte stets die nationalen Wetterdienste beachten. Da die Unwetterbeobachtung CH/EU in erster Linie beobachtet, analysiert und dokumentiert sollte man unsere Warnungen als Ergänzung annehmen. Es ist nicht immer möglich uns Zeit zu nehmen um über jedes Unwetter eine Warnung oder eine Dokumentation zu erstellen. Wenn wir jedoch eine Prognose oder Warnung verfassen tun wir dies mit bestem Gewissen und Wissen.
Das Wetter kann durch Forschung und verschiedenster Modellsimulationen heutzutage gut vorausgesagt werden. Doch die Technik ist fehleranfällig und die Natur nach wie vor unberechenbar. Viele Punkte wie zum Beispiel die Geo- und Topographie können (noch) nicht in den Modellberechnungen berücksichtigt werden, was dazu führen kann dass einige Prognosen falsch oder ungenau sind. Hierbei ergänzen unsere Beobachtungen und Statistiken die benötigten Zusatzinformationen.

Wie gehen wir mit den Risiken um, ist unsere Arbeit gefährlich.

Immer wieder werden wir gefragt ob es denn nicht gefährlich sei, sich an und in solchen Unwettern aufzuhalten. Das Wetter ist heutzutage gut vorhersehbar, kann jedoch immer wieder umschlagen. Beispielsweise ist es möglich zu sehen wann es in welchem Gebiet ein Gewitter geben könnte, doch wie heftig dieses ausfallen wird kann niemand beurteilen. Dazu braucht es uns vor Ort um beispielsweise die Hagelgrösse beurteilen und dies an die verschiedenen Stellen weitergeben zu können. Als Menschen welche direkt vor Ort des Geschehens sind bestehen auch gewisse Risiken. Während die meisten bei Gewitter, Hagel und Sturm in den eigenen vier Wänden Schutz suchen, begeben wir uns direkt in den Mittelpunkt. Denn nur so ist es auch möglich die jeweiligen Daten, Bilder und Videos sowie Erfahrungen zu sammeln.

Uns ist bewusst dass solche Unwetter sehr gefährlich sein können. Unter anderem weiss man vorher nie wie gross der Hagel ist, wie stark die Sturmböen sind und wann sowie wo der nächste Blitz einschlägt. Die Gefahr vom Blitz getroffen zu werden ist relativ gering, wenn man sich an gewisse Regeln und Verhaltensweisen hält, steigt jedoch mitten im Unwetter unmittelbar an. Ein Blitz kann bereits 40km vor Ankunft eines Gewitters einschlagen. Durch unsere langjährige Erfahrungen und das Wissen ist es uns möglich die Gefahr jederzeit neu einzuschätzen und uns dementsprechend zu verhalten. Es kommt deshalb auch vor dass wir ein „Chasing“ abbrechen und uns zurückziehen da die Sicherheit immer an erster Stelle steht.
Trotz allen Vorsichtsmassnahmen besteht immer ein Restrisiko. Dies muss man mit dem nötigen Respekt immer im Hinterkopf behalten und wissen was bei einer Notsituation (zum Beispiel plötzlich einsetzender, grosser Hagel und keine Schutzmöglichkeit in Sicht) zu tun ist. Für Laien empfehlen wir solche Fahrten ins Unwetter dringend zu unterlassen und entsprechend Schutz zu suchen. Wer dennoch einmal solche Ereignisse hautnah erleben möchte darf sich an uns wenden und mit uns mitfahren. Denn seien wir mal ehrlich: Trotz der Risiken und Gefährlichkeit solcher Unwetter sind diese dennoch sehr faszinierend.

Zusammenhalt und Teamarbeit wird bei uns grossgeschrieben

Damit wir unsere gesetzten Ziele jeweils erreichen können ist es wichtig mit den verschiedensten Stellen zusammen zu arbeiten. Dazu zählt die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Wetterdiensten um unsere Beobachtungen vor Ort direkt weitermelden zu können. Ebenso arbeiten wir auch mit einigen Feuerwehren, Zivilschutzdienste, Militärs und Katastrophenschutz-Einsatzkräfte zusammen. Jeder hat hierbei sein Spezialgebiet was schlussendlich zusammen eine brauchbare und detaillierte Analyse schafft um den Menschen möglichst genau und noch besser helfen und unterstützen zu können.

Nicht nur die Teamarbeit ist ein muss sondern auch der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Stormchasern. Ein Stormchaser ist eben so ein Mensch wie wir, welcher sich schon seit Kind für das Wetter interessiert, deren Risiken kennt und jeweils hautnah dabei ist. Wie ein Stormchaser genau vorgeht, was uns glücklich oder unglücklich macht und was alles im Hintergrund so passiert, schreiben wir auf unserem Blog. Stormchaser gibt es nicht nur in Amerika sondern auch hierzulande und überall auf der Welt. Als neutrale und zentral positioniere Organisation in Europa wollen wir die Stormchaser vernetzen und uns gemeinsam über das Wetter und deren Daten austauschen.